„Die Drängel- bzw. Umlaufgitter sind eine gelungene Ergänzung zur herkömmlichen Beschilderung der Radwanderwege. Wer sich an die Spielregeln halten will, tut dies dank der gut sichtbaren Umlaufgitter auch. Wer kein Verständnis für die Ge- und Verbote hat, fährt allerdings trotzdem auf den schmalen Wanderwegen - hier hilft nur eine bessere Kommunikation mit der Bike-Community. An diesem Punkt wollen wir als Nationalparkverwaltung ansetzen und für gegenseitige Rücksichtnahme werben.”
Jasmin Daus, Sachbearbeiterin Digitales Besuchermanagement im Nationalpark EifelAusgangslage
Mountainbiking liegt im Trend. Dieser Trend macht sich seit einigen Jahren auch im Nationalpark Eifel bemerkbar. Dass im Nationalpark Eifel nicht alle Wanderwege auch für das Radfahren freigegeben sind, wird trotz entsprechender Beschilderung von manchen Gästen nicht beachtet. Auf schmalen Wanderwegen kam und kommt es immer wieder zu Konflikt- und Gefahrensituationen zwischen Wandernden und Radfahrenden - hier ist eine Optimierung der Besucherlenkung dringend erforderlich. Eine unmissverständliche Kommunikation der Ge- und Verbote gemäß Nationalparkverordnung ist notwendig: Bestimmte Streckenabschnitte müssen klar und deutlich als nicht für den Radverkehr freigegeben erkennbar sein.
Ziel der Maßnahme
Das Ziel von Umlaufgittern (auch Umlaufsperren genannt) ist die wirksame Lenkung des Radverkehrs. Die illegale Nutzung von Wanderwegen durch Radfahrende soll dadurch deutlich reduziert werden. Das Aufstellen von Umlaufgittern in Kombination mit dem Hinweisschild „Radfahren verboten“ signalisiert eindeutig, dass das Radfahren auf dem folgenden Wegabschnitt untersagt ist. Diese Form der Besucherlenkung entschärft Konflikt- und Gefahrensituationen. Wegabschnitte, die mit einem Umlaufgitter beginnen, werden nur noch von denjenigen befahren, die vorsätzlich gegen die Nationalparkverordnung verstoßen wollen und mit klassischen Besucherlenkungsmaßnahmen nicht zu erreichen sind.
Umsetzung der Maßnahme
Planung
Grundlage für die Auswahl der Standorte waren die Erfahrungen der Ranger der Nationalparkwacht und der Leiter der einzelnen Nationalparkbezirke. Ausgewählt wurden Standorte, an denen es besonders häufig zu Konflikt- und Gefahrensituationen durch Missachtung der Nationalparkverordnung durch Radfahrerinnen und Radfahrer kommt. Ein Umlaufgitter sollte immer so aufgestellt werden, dass ein Umfahren der Barriere nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich ist. Bei der Auswahl der Materialien wurde besonders auf Langlebigkeit und Stabilität geachtet. Im Nationalpark Eifel wird für solche Zwecke in der Regel unbehandeltes Douglasienholz verwendet. Die Konstruktion sollte wartungsfrei sein und wenig Angriffsfläche für Vandalismus bieten.
Umsetzung
An ausgewählten Abzweigungen von Rad- und Wanderwegen wurden Umlaufgitter mit einem Hinweisschild „Radfahren verboten“ aufgestellt. Die Umsetzung erfolgte durch die Holzbauwerkstatt der Nationalparkverwaltung Eifel. Das Material, unbehandeltes Douglasienholz, muss in einem Turnus von ca. acht Jahren erneuert werden. Die erste Generation der Umlaufgitter wurde teilweise mutwillig aus der Erde gerissen. Bei der Montage der Umlaufgitter hat sich daher eine feste Verankerung mit Schraubfundamenten im Boden bewährt. Einige Umlaufgitter wurden mit Motorkettensägen zerstört, häufig wurden die Hinweisschilder „Radfahren verboten“ abgerissen und in einem Fall wurde das Hinweisschild mühevoll in ein „Radfahren“ mit positivem Radsymbol umgewandelt. Hier musste die Holzbauwerkstatt immer wieder nachbessern. Da die Umlaufgitter von einigen Mountainbikenden immer wieder umfahren wurden, hat es sich bewährt, an diesen Stellen zusätzliche Barrieren (z. B. umgestürzte Bäume) zu platzieren.
Beteiligte
- Holzbauwerkstatt der Nationalparkverwaltung Eifel (Konzeption, Anfertigung und Montage)
- Ranger der Nationalparkwacht und Leiter der Nationalparkbezirke (Standortfindung)
- Mitarbeitende des Fachgebiets Kommunikation und Naturerleben (unterstützende Konzeption)
Fazit
Wir haben gelernt, dass
- die Bereitschaft, Umlaufgitter zu umfahren und damit die klar kommunizierten Regeln bewusst zu missachten, an manchen Stellen im Gelände immer noch hoch ist
Wir haben unterschätzt, dass
- es anfangs eine hohe Bereitschaft zum Vandalismus gab und den damit verbundenen Reparaturaufwand für die Holzbauwerkstatt
Kontakt
Jasmin DausSachbearbeiterin Digitales Besuchermanagement
Nationalparkverwaltung Eifel
Urftseestraße 34
53937 Schleiden-Gemünd