Grundlagen: Besucherlenkung
Maßnahmen der Besucherinformation und vor allem der Besucherlenkung sind dann wirksam, wenn Besuchende die für sie relevanten Informationen am relevanten Kontaktpunkt zum relevanten Zeitpunkt und in der passenden Form zur Verfügung gestellt bekommen.
Besucherlenkung kommuniziert Konventions- und Normstrategien (Regeln, Gebote und Verbote). Tendenziell werden Gästen durch lenkende Maßnahmen konkrete Handlungsentscheidungen abverlangt – mit direkter Auswirkung auf den zeitlichen und räumlichen Aufenthalt des Gastes sowie die Qualität des Aufenthaltes. Überschreitungen sollten kontrollierbar sein und gegebenenfalls mit abgestuften Sanktionsmechanismen versehen werden.
Beispiele
- bauliche Maßnahmen: Wegebau-Maßnahmen wie Wegerückbau, Schranken, Brücken, Geländer, Engstellen, Aufschüttungen etc.
- kommunikative Maßnahmen: analoge und digitale Informationen zu Regeln, Ge- und Verboten, Sperrungen in Form von Schildern, Infotafeln sowie Pop-ups und digitalen (Warn-)Hinweisen
Zusätzlich erhöhen die zielgruppengerechte Kommunikation zur Begründung von Ge- und Verboten sowie die Auswirkungen ihrer Überschreitung die Wirksamkeit von Lenkungsmaßnahmen.
Bei lokalen Überlastungseffekten (Crowding), auf die mit Maßnahmen zur Reduzierung oder Entflechtung der Besucherströme reagiert wird, erhöhen für die jeweilige Zielgruppe relevante Alternativen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Lenkung.
Die Digitalisierung des Informationsverhaltens von Erholungsuchenden entlang der gesamten Customer Journey weist digitalen Maßnahmen der Besucherlenkung und -information eine Schlüsselrolle für wirksames Besuchermanagement zu.
Die Bedeutung der Digitalisierung des Besuchermanagements für die Lenkung von Radfahrenden in Schutzgebieten wird im gleichnamigen Wissensbeitrag dargestellt.